Der im Jahr 1995 gegrundete regionale Naturpark Massif des Bauges umfasst eine Fläche von 856 km2, liegt zwischen 250 und 2217 Höhenmetern und in zwei Departements: Savoyen (46 Gemeinden) und Hoch-Savoyen (18 Gemeinden).
Die 64 Parkgemeinden haben 70 000 Einwohner (im Jahr 2008) und sind Teil der Region Rhône-Alpes. Sechs Städte, deren Vertreter auch Mitglieder der gemeinsamen Parkverwaltung sind, versammeln sich um das Massif mit rund 400 000 Einwohnern.
Eine große Vielfalt der natürlichen Lebensräume
Der Wald bedeckt 58% des Gebiets, wodurch die Ressource Holz eine wichtige Rolle für die heimische Wirtschaft einnimmt. 30% der Parkfläche des Parks sind von Grasland bedeckt, das sich in Heuwiesen und Weiden aufteilt.
Eine genauere Analyse zeigt eine große Vielfalt an Lebensräumen, von Trockenrasen im Südwesten, Feuchtgebiete in den tiefer liegenden Tälern, und Fels und Geröll Lebensräume im Hochland. Stichproben dieser Vielfalt wurden durch das Natura 2000-Netz im Park (7 Bereiche entsprechen ca. 17 000 ha) durchgeführt.
Die reiche pflanzliche Vielfalt ergibt sich aus diesem Umfeld: 1600 Arten wurden in dem Gebiet (ein Fünftel der französischen Flora) identifiziert. Unter ihnen sind einige streng geschützte Arten wie der Gelbe Frauenschuh und Alpen-Mannstreu. Dadurch ergibt sich eine ebenso hohe Artenvielfalt für die Fauna: 117 Vogelarten nisten in dem Gebiet, darunter auch viele bedrohte Arten wie Steinadler, Wanderfalke und das Birkhuhn. Durch eine Studie des Nationalen Amtes für Jagd und Wildtiere (ONCFS) ist bekannt, dass von den großen Säugetieren vor allem die Gemse in dem Gebiet vorkommt.
Im Herzen des regionalen Naturparks, des Nationalen Wild- und Jagdrevier, werden Gämsen, Mufflons, Moorhühner geschützt… in einem Gebiet mit über 5200 Hektar Wald und Wiesen. Seit 2003 ist der Park neben des französische Forstamt (ONF) und dem ONCFS Co-Manager des Gebiets.
Die Aufgaben und Ziele des Parks
Um der Öffentlichkeit besser gerecht zu werden, das kulturelle und natürliche Erbe aufzuzeigen und zu erhalten und gleichzeitig einen Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung zu leisten, werden die Hauptaufgaben und Ziele des Parks in einer Charta festgehalten.
Die Charta beschäftigt sich mit folgenden Themen und Aufgabenfeldern:
- nachhaltige Stadtentwicklung, der Park und die Gewährleistung der Kompatibilität der Planungsunterlagen des Park-Plans
- die Unterstützung der wirtschaftlichen Aktivitäten insbesondere bzgl. der lokalen Ressourcen (Land- und Holzwirtschaft im Besonderen) basiert
- die Kenntnis, die Erhaltung und Bewirtschaftung des natürlichen und kulturellen Erbes
- die aktive Unterstützung für alle Formen des nachhaltigen Tourismus rund um das Konzept
- Umweltbildung: Der Park ist aktives Mitglied der Reema und nimmt Teil an der Arbeitsgruppe von ALPARC zum Thema "Umweltbildung in der Bergwelt". Der Park hat ebenfalls am ALPARC-Projekt ViViAlp teilgenommen – ein pädagogisches Instrument (3-D Flug über die alpinen Schutzgebiete auf einer Großleinwand) zum Entdecken und Verstehen der Alpen.
- Experimentierung im Rahmen der Ergebnisgebundenen Agrar-Umwelt-Maßnahme "Prärie-Blumen " (dieses Programm wurde vom regionalen Naturpark Massif des Bauges initiiert, inspiriert durch schweizerische und deutsche Initiativen, in Frankreich mittlerweile auch national bekannt)
Als Geopark von der UNESCO ausgezeichnet
Im September 2011 wurde der regionale Naturpark als Geopark ausgezeichnet.Das weltweite Netzwerk von Geoparks soll vor allem geologisches Erbe der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und die lokale nachhaltige Entwicklung der Gebiete durch die Entwicklung des Geotourismus unterstützen. Derzeit gibt es 50 Geoparks in Europa, nur vier davon in Frankreich. Der Park hat auf internationaler Ebene Partnerschaften mit den Geoparks Luberon (F) und Arouca (Portugal) entwickelt, mit Unterstützung des europäischen Förderprogramms LEADER. Ebenso wurden Vereinbarungen mit dem Leye-Fengshan Geopark (China) im Bereich Tourismus und der Republik Altai (Russland) unterzeichnet.
Informationsbogen
Name des Schutzgebiets |
Regionaler Naturpark Massif des Bauges |
Name der Verwaltungseinrichtung |
|
Land |
Frankreich |
Gesamtfläche (ha) |
85600 |
Ausweisungsdatum |
1995 |
Kategorie(n) UICN |
V |
Rechtlicher Status |
Regionaler Naturpark |
Betroffene Region(en)/Länder |
Rhône Alpes |
Anzahl der Gemeinden |
64 |
Tiefster Punkt (Meter) |
275 |
Höchster Punkt (Meter) |
2217 |
Bewohnt oder unbesiedelt (wenn ja, Anzahl der Einwohner) |
70 355 habitants (INSEE 2008) |
Waldfläche |
58% |
Gletscherfläche |
0% |
Almfläche |
6500 ha Weideland für 120 Weideeinheiten |
Wichtigste Landschaftstypen |
Wald, Wiesen, Flüsse, Weiden, Felsen |
Bedeutende Fauna |
Gämse (Rupicapra rupicapra), Mufflon (Ovis orientalis orientalis-Gruppe), Steinadler (Aquila chrysaetos), Wanderfalke (Falco peregrinus), Birkhuhn (Lyrurus tetrix), Haselhuhn (Tetrastes bonasia), 150 Vogelarten, 9 Amphibienarten |
Bedeutende Flora |
Potentilla delphinensis, Carduus nutans subsp. Alpicola, Cypripedium calceolus, … 1600 Pflanzenarten |
Wichtigste Sehenswürdigkeiten |
Nationales Reservat für Jagd und Wildnis (5000 ha), See von Annecy, Naturreservat Bout du Lac, Wasserverlauf Chéran, Schlucht Pont de l'Abîme, Aussichtspunkt Revard, Arclusaz, Dörfer wie La Compôte |
Besucherzentrum/en (Zahl, Name, Themen) |
3 Häuser des Parks (Hauptsitz der Verwaltung, Haus der Fauna und Flora, Haus des Erbes), in denen Sie weitere Informationen zu Ökomuseen in der Region finden können |
Internetseite |
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Ständiges Personal der Einrichtung |
32 Angestellte |
Anfahrt |
per Zug: von Paris oder Lyon mit dem TGV bis nach Chambéry, Aix les Bains oder Annecy sowie Zugverbindungen nach Montmelian oder Albertville; per Auto: von Lyon aus die Autobahn A43, von Genf und Annecy die Autobahn A 41 und von Grenoble aus die Autobahn A41 |