Der Naturpark Mont Avic umfasst ca. 5.800 ha in den Hochtälern von Champdepraz und Champorcher (Aostatal – Italien). Gemeinsam mit dem Nationalpark Gran Paradiso und dem Nationalpark Vanoise bildet er eines der größten grenzübergreifenden Schutzgebiete der Alpen und schützt landesweit seltene Lebensräume: Ophiolithen in Höhenlage, Bergkiefernwälder und Torfmoore.
Im Park liegen zahlreiche Seen, die der Alpenlandschaft einen besonderen Charakter verleihen.
In dem Schutzgebiet werden zahlreiche Lebensformen erhalten und traditionelle Tätigkeiten des Alpenraums wie die Beweidung durch Kühe und in geringerem Maße durch Schafe und Ziegen bewahrt. Der in der Vergangenheit verbreitete Bergbau hat die Wälder bis in die frühen Jahre des 20.
Jahrhunderts stark geschädigt. In den letzten Jahre konnten sich dank der mangelnden Nutzung des Waldes große Flächen regenerieren und die Vielfalt der Fauna wurde wiederhergestellt (insbesondere holzfressende Insekten, Schwarzspecht, Raufußkauz und Sperlingskauz).
Das Management dieses Schutzgebiets
Der Park ist als GGB und BSG eingestuft und schützt Lebensräume und Arten von besonderem Interesse.Zu den wichtigsten Elementen gehören die Waldtiere sowie die Flora und Fauna von kleinen und daher besonders gefährdeten Gebieten wie Mooren, Serpentinitfelsen und Calcescisti-Böden.
Der Park ist das erste nach EMAS zertifizierte Schutzgebiet. Die Umweltzertifizierung wurde bereits 2003 verliehen. Das Umweltmanagement dient einer kontinuierlich verbesserten Wahrnehmung der Hauptfunktionen des Parks und der Kontrolle umweltrelevanter Aspekte der Tätigkeiten anderer Akteure (Landwirtschaft, Tourismus).
Zur angemessen Nutzung des Schutzgebiets werden über 100 km Wanderwege mit Informationstafeln und Aussichtspunkten ausgewiesen und in gutem Zustand erhalten. Ein Besucherzentrum mit interaktiver Ausstellung ist den geschützten Lebensräumen des Champdepraz-Tals gewidmet, ein zweites noch im Aufbau befindliches Besucherzentrum in Champorcher wird einen Überblick über die Lebensräume im Hochgebirge bieten.
Ranger und Naturführer begleiten Besucher und gestalten Umweltbildungsangebote. Forscher und Studenten sind in dem Park für Studienaufenthalte zu Naturthemen willkommen. Die Website www.montavic.it enthält Hinweise auf Fachpublikationen sowie eine komplette Beschreibung des Schutzgebiet
Informationsbogen
Name des Schutzgebiets |
Naturpark Mont Avic |
Name der Verwaltungseinrichtung (wenn anders) |
|
Land |
Italien |
Gesamtfläche (ha) |
5 800 |
Ausweisungsdatum |
1989 |
Kategorie(n) UICN |
IV (GGB-BSG) und VI |
Rechtlicher Status |
Öffentlich-rechtliche Einrichtung |
Betroffene Region(en)/Länder |
Autonome Region Aostatal |
Anzahl der Gemeinden |
2 (Champdepraz - Champorcher) |
Tiefster Punkt (Meter) |
1 000 |
Höchster Punkt (Meter) |
3 185 |
Bewohnt oder unbesiedelt (wenn ja, Anzahl der Einwohner) |
Nicht bewohnt |
Waldfläche |
1.560 ha |
Gletscherfläche |
20 ha |
Almfläche |
400 ha einschließlich Alpenwiesen |
Wichtigste Landschaftstypen |
Felsenstandorte im Hochgebirge, Alpenwiesen, Seen, Moore, Bergweiden und subalpine Weiden |
Bedeutende Fauna |
Birkhuhn, Schwarzspecht, Lepidoptera (über 1150 Arten) |
Bedeutende Flora |
Bergkiefer, Moorflora, Serpentinitenflora. Calcescisti-Flora |
Wichtigste Sehenswürdigkeiten |
Seelandschaften und bewaldete Felsen, Überreste von Bergbau und Weidewirtschaft, Aussichtspunkte auf die Grajischen Alpen und die Walliser Alpen |
Besucherzentrum/en (Zahl, Name, Themen) |
Besucherzentrum von Covarey (Netzwerk der alpinen Schutzgebiete, vom Park geschützte Lebensräume) |
Internetseite |
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Ständiges Personal der Einrichtung |
17 (davon 4 in Teilzeit mit 50% der Stundenzahl) |
Anfahrt |
Autobahn A5, Ausfahrt Verrès, Landstraßen nach Champdepraz und Champorcher |