Der Nationalpark Vanoise liegt zwischen den Hochtälern Maurienne und Tarentaise. Es handelt sich um eine von Dreitausendern geprägte Hochgebirgsregion mit zahlreichen noch vergletscherten Flächen. Mehrere Täler bieten einen einfachen Zugang über breite Pässe.
Die der komplexen geologischen Struktur geschuldeten unterschiedlichen Gesteinsarten (Kalk, Gips, Sandstein, Quarzit, Schiefer, Glimmerschiefer, Gneiss...), die unterschiedlichen Höhenlagen und die Position als Wetterscheide tragen zur bemerkenswerten Vielfalt der Geologie, Flora und Fauna des Massivs bei.
natürlichen Vielfalt
In der inneren Zone und in der Pufferzone des Vanoise-Massivs leben außer Steinbock, Gemse und Adler zahlreiche andere Tiere und viele Pflanzenarten. Einige Blumen wie der Schlauch-Enzian (Gentiana utriculosa) wachsen an keinem anderen Ort in Frankreich als im Nationalpark Vanoise.
Für den Schutz der Arten und ihrer Lebensräume müssen Kenntnisse erworben und Massnahmenpläne umgesetzt werden. Im Park werden zahlreiche Bestandsaufnahme- und Monitoringprogramme durchgeführt. Dazu leisten die von den Parkwächtern bei ihren Runden gemachten Beobachtungen einen großen Beitrag. Diese Programme werden gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Rat oder in Zusammenarbeit mit anderen Nationalparks erarbeitet.
Im Rahmen dieser Programme werden Tausende von Daten zusammengetragen, durch die ein besseres Verständnis für bestimmte Entwicklungen entstehen kann.
Kulturelle Vielfalt
Über die Schätze der Natur hinaus besticht der Park auch mit seinem kulturellem Erbe. Architektur, Kirchen und Kapellen (besonders die Gebirgskapellen), die Salz- und Käse-Straße zwischen Pralognan-la-Vanoise und Termignon usw.
Die architektonischen Kulturgüter im Park werden restauriert und geschützt (dabei werden traditionelle Bautechniken und Materialien eingesetzt).
Der Nationalpark Vanoise wird auch zur Weidewirtschaft genutzt. Hier wird der für diese Gegend typische Beaufort-Käse hergestellt. Diese Tätigkeit wird im Schutzgebiet stark unterstützt.
Das 500 km lange Netz von befestigten Wegen und Entdeckungspfaden des Nationalparks Vanoise bietet zahlreiche Möglichen für Spaziergänge und Wanderungen inmitten der Natur. Einige davon sind barrierefrei und daher für Menschen mit motorischen Behinderungen geeignet.
Auch für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und mit Sehbehinderungen bietet der Park entsprechende Wege.
Der Nationalpark Vanoise wurde 1963 als erstes französisches Schutzgebiet gegründet und feiert dieses Jahr sein fünfzigstes Jubiläum . In diesem Jahr hat der Park nicht nur die Jubiläumsfeier organisiert, sondern auch das Memorial Danilo Re , das hier stattgefunden hat. Weiterhin wurde hier der Verein ALPARC aus der Taufe gehoben.
Gemeinsam mit dem benachbarten Nationalpark Gran Paradiso bildet er mit einer Fläche von 1.250 km2 eines der größten Schutzgebiete Europas.
Die beiden Parks arbeiten seit 1972 im Rahmen einer Kooperation zusammen. 2012 wurde für beide gemeinsam das Europäische Diplom für geschützte Gebiete des Europarates erneuert, mit dem die Qualität des Schutzgebietsmanagements ausgezeichnet wird.
Auf der Website http://www.parcnational-vanoise.fr finden Sie Angaben zu allen Publikationen und eine komplette Beschreibung des Schutzgebietes.
Informationsbogen |
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Name des Schutzgebiets |
Nationalpark Vanoise |
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Name der Verwaltungseinrichtung (wenn anders) |
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Nation |
Frankreich |
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Gesamtfläche (ha) |
53500 ha (Pufferzone 146 500 ha) |
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Gründungsjahr |
1963 |
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UICN-Kategorie |
Die Kernzone gehört der Kategorie II an und die Pufferzone der Kategorie V. |
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Rechtlicher Status |
Öffentlich-rechtliche Einrichtung |
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Region |
Rhône - Alpes |
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Anzahl der Gemeinden |
29 |
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Tiefster Punkt (Meter) |
1280 m in der Kernzone |
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Höchster Punkt (Meter) |
3855 m (Grande Casse) |
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Bewohnt oder unbesiedelt (wenn ja, Anzahl der Einwohner) |
Nein (in der Kernzone) |
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Waldfläche |
5 km2 in der Kernzone |
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Gletscherfläche |
53 km2 in der Kernzone |
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Weidefläche (einschließlich Almfläche) |
325 km2 in der Kernzone |
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Wichtigste Landschaftstypen |
Almen, Felsen und Gletscher (Hochgebirge) |
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Bedeutende Fauna |
Steinbock, Gämse, Bartgeier, Steinadler, Birkhühner, Alpenschneehuhn (125 Brutvogelarten) |
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Emblematische Flora |
Alpenflora, östliche, südliche sowie arktisch-alpine Arten, Mannsschildarten, Alpen-Akelei, Seggen, darunter die zweifarbige Segge, Heilglöckchen, Mannstreu, Moosglöckchen (der einzige Standort in Frankreich), Piemonteser Primel und Steinbrechgewächse. |
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Wichtigste Sehenswürdigkeiten |
In der Kernzone: Wandern, Spazierengehen, Alpinismus, Tourenski (Frühjahr, Winter) |
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Besucherzentrum/en (Zahl, Name, Themen) |
Maison de la Vanoise in Pralognan-la-Vanoise (Thema: Salz- und Käsestraße) |
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Maison de la Vanoise in Termignon (Thema: Rythmen und Landschaften in der Vanoise) |
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Website |
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Ständiges Personal der Einrichtung |
81 |
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Anfahrt |
Durch das Maurienne-Tal, Autobahn 43, dann Départementsstraße D1006 (1. Ausfahrt in La Paz über das Orgère-Tal), dann D902 von Val-Cenis/Lanslebourg bis Col de l’Iseran. |
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Durch das Tarentaise-Tal, N90 bis Bourg-Saint-Maurice oder Moûtiers, dann durch die Täler Méribel-les-Allues, Pralognan-la-Vanoise, Champagny-en-Vanoise, Peisey-Nancroix, D902 bis Val d’Isère. |