ALPARC verweist auf den hohen Schutzstatus des auch in den Alpen einheimischen Tieres
Die natürliche Rückkehr des Wolfes in die Alpen bringt auch immer eine Reihe von Problemen für bestimmte Berufsgruppen mit sich, Probleme die ernst zu nehmen sind ebenso wie der nicht wegzudiskutierende Schutz des Wolfs wie die jüngsten Vorfälle im Umfeld des Nationalparks Hohe Tauern, Salzburg gezeigt haben.
Der Wolf ist im Rahmen der europäischen Gesetzgebung eines der am meisten geschützten Tiere. Die Alpenkonvention verweist im Protokoll “Naturschutz und Landschaftspflege” ebenfalls auf den Schutz der Arten und auf die Notwendigkeit ausreichend großer Lebensräume für diese Arten. Hier sind besonders die Arbeiten der Konvention zum ökologische Verbund zu nennen: eine Strategie größere Lebensräume durch Vernetzung von wertvollen Naturgebieten zu schaffen unter Einbezug beispielsweise der Landwirtschaft.
Grundsätzlich gilt – keine gezielte Wiederansiedelung der großen Beutegreifer aber eine Gewährleistung der natürlichen Rückkehr von Wolf und Bär in die Alpen unter entsprechenden Begleitmassnahmen.
Auf dieses Prinzip verweist im Übrigen auch ein Beschluss des Nationalparkrats der Hohen Tauern (Länder und Bund): „keine aktive Ansiedlung, aber Begrüßung und unterstützende Maßnahmen bei natürlicher Einwanderung“.
Der Wolf gehört zur europäischen und alpinen Artenvielfalt und zu unserer eigenen Geschichte in und außerhalb der alpinen Schutzgebiete. Letztere können allerdings nur eine Modellfunktion zum Umgang mit dieser Art erfüllen. Um alleine einen ausreichenden Artenschutz des Wolfes oder anderer großer Beutegreifer sicher zu stellen sind sie zu klein.
Es ist auch nicht Aufgabe der Schutzgebiete alleine die Habitate für die großen Beutegreifer zu gewährleisten. Es ist vielmehr eine gesamt gesellschaftliche Frage und liegt in der Verantwortung der alpinen Bevölkerung wie weit sie alpine Artenvielfalt wünscht und zulässt.
Verantwortungsvoll sollten auch die zuständigen alpinen Politiker handeln im Rahmen europaweiter und internationaler völkerrechtlicher Regelwerke. Sie sind Vermittler zwischen Interessensgruppen und Garanten für eine nachhaltige Entwicklung die auch die Bewahrung der Artenvielfalt mit einschließt.
Einen natürlichen Umgang mit dem Wolf muss die Gesellschaft in den Alpen ganz offensichtlich wieder erlernen, dazu braucht es auch etwas politischen Mut der Führungskräfte der Alpenländer anstatt der nur allzu oft anzutreffenden polemischen Auseinandersetzung mit dem Thema.
ALPARC bekennt sich klar zu den Zielen der Alpenkonvention und des auch von Österreich ratifizierten Naturschutzprotokolls. ALPARC vertritt die Ziele der FFH Richtlinie zum Schutz der prioritären Arten und begrüßt die natürliche Rückkehr der großen Beutegreifer in die Alpen.
ALPARC begleitet gemeinsam mit den Schutzgebieten der Alpen diese Rückkehr auf wissenschaftlicher Ebene wie im Austausch von konkreten Management- und Monitoringmethoden und auch mit einer aktiven Informations- und Umweltbildungsarbeit.
ALPARC/ 2016_02_18